Hyejun Melania Kwon begeisterte als Mozart-Sängerin
Die Stipendiaten der Mozart Gesellschaft Dortmund sind immer gut. Bei der vorletzten Matinee der Saison gab es eine doppelte Qualitätsgarantie: Hyejun Melania Kwon ist auch Mitglied des Opernstudios NRW.
Die junge Südkoreanerin hat gerade das Stimmfach gewechselt – vom Sopran zum Mezzo. Den Sonntagvormittag im Konzerthaus eröffnete sie mit Mozart – mit zwei Arien des Cherubino aus der „Hochzeit des Figaro“. Und zu dieser Rolle des Pagen passt der klar und sehr sauber geführte Mezzo der Sängerin wunderbar. Für die Dorabella aus Mozarts Oper „Cosi fan tute“ muss Kwons Mezzo noch etwas an Substanz und Kraft in den tiefen Lagen gewinnen; großartig war dann wieder ihre Arie der Rosina aus Rossinis „Barbier“. Die Südkoreanerin, die zurzeit auch im Opernhaus die Venus in „Orpheus in der Unterwelt“ singt, hat nicht nur eine schöne Stimme, sondern auch einen Sopran mit viel Rossini-Leichtigkeit. Das Rheingau Chamber Orchestra war ein guter Partner in den Arien, weil es als Wiesbadener Staatstheater-Orchester viel Opernerfahrung hat. Die quirlige, kniffelig zu spielnde „Figaro“-Ouvertüre gelang den Hessen präzise, auch die Ouvertüren zu „Cosi fan tutte“ und dem „Barbier“ waren funkelnde kleine Bravourstücke. Das Gegenstück in dieser sehr ouvertüren-lastigen Matinee war Beethovens siebte Sinfonie – von nur 32 Musikern (wie das ganze Programm) im Stehen und mit viel Temperament und Esprit gespielt. Daniel Geiss arbeitete am Pult besonders das Allegretto mit Sorgfalt aus.
*JG