Junge Geigerin verzückte das Publikum der Mozart Gesellschaft
Die vierte Matinee der Mozart Gesellschaft am Sonntag im Konzerthaus hatte eine doppelte Garantie-Sicherheit: eine Studentin von Stargeigerin Julia Fischer kann nur toll sein, und die Polnische Kammerphilharmonie Sopot hatte schon zwei Mal in Matineen beeindruckt.
Diesmal spielte das Orchester in einer kleinen Besetzung von 30 Musikern zwei Schubert-Sinfonien und begleitete einfühlsam Stipendiatin Anna Naomi Schultsz in Mozarts Violinkonzert KV 218.
Einen makellosen Silberton hat die erst 19-jährige Schweizerin; und man hört am schönen Ton und der technischen Perfektion, dass Julia Fischer ihre Lehrerin war. Da hat die Mozart Gesellschaft nach Anna Tifu und Vilde Frang wieder eine tolle Geigen-Stipendiatin ausgewählt, die in einigen Jahren vermutlich an der Weltspitze mitspielen wird.
Das Orchester war mit seinem ständigen Gastdirigenten Szymon Morus angereist, und der weiß genau, dass dieses Ensemble auch in rasant schnellen Tempi mit einer gestochen scharfen Präzision spielt. Das klang schon in Schuberts dritter Sinfonie mitreißend, und mit viel Temperament spielten die Polen auch Schuberts fünfte Sinfonie. Morus ließ beide Werke sehr klassizistisch klar und noch nicht frühromantisch klingen. Das passt zu den Jungendwerken perfekt.
Die Zugabe passt gut zu Mozart: ein „Liebestraum“ des Italieners Antonio Janigro, der 1971 Dozent am Mozarteum Salzburg wurde und bis 1974 dort die Camerata Academica leitete.
*JG