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Zwei Jungstars glänzten im Saison-Finale der Mozart Gesellschaft

Klarinettist Andrii Paliarush hat die Saison der Mozart Gesellschaft Dortmund am Sonntag im Konzerthaus beendet. Es war ein Vormittag der Jungstars.

Am Pult der Bremer Philharmoniker stand der 34 Jahre junge Felix Mildenberger – ein sehr genauer Dirigent, der das Orchester mit Schwung und ermunterndem Lächeln führte.

Nicht nur der erste Satz von Dvořáks sechster Sinfonie klang dadurch sehr sonnig.

Aber Mildenberger kann auch Kraft und Energie hörbar machen. Im zweiten Satz der Sinfonie gelang ihm das vortrefflich, und den dritten Satz machte er zum wilden, kraftstrotzenden böhmischen Tänzchen. Zwischendurch hing mal die Spannung durch; daran, die Konzentration des Orchesters über 40 Minuten hochzuhalten, wird der junge Dirigent noch arbeiten. Dafür baute er die vielen verschiedenen Stimmungen in Webers „Freischütz“-Ouvertüre zuvor kontrastreich auf.

Der Solist war zwölf Jahre jünger, und der Stipendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund stellte sich in Carl Maria von Webers Klarinettenkonzert als ausdrucksstarker Musiker und glänzender Virtuose vor. Andrii Paliarush ist Ukrainer, studiert seit drei Jahren an der Folkwang-Uni in Essen; seine Professorin saß im Publikum.

Sie konnte stolz darauf sein, mit welch langem Atem ihr Student den langsamen Satz blies, wie gut er mit welchem Ton den Romanzencharakter herausstellt und mit welch perfekter Technik er das virtuose Finale spielte. Mit der „Hommage à Manuel de Falla“ von Béla Kovács dankte Paliarush als Zugabe.

Die Bremer Philharmoniker beenden auch die nächste Spielzeit. Die Saisonbroschüre liegt aus.

*JG