Junges Talent begeistert als jüngster Stipendiat der Mozart Gesellschaft
Ein Musiker aus Deutschland, der als Solist eine Weltkarriere macht – das hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Flötist Fabian Egger hätte das Talent dafür.
Der 17-Jährige, der in Traunstein geboren wurde, ist der jüngste Stipendiat der Mozart Gesellschaft. Am Sonntag imponierte er in der Mozart Matinee im Konzerthaus mit einem technisch perfekten und schon sehr ausdrucksvollen Spiel.
Der mehrfach ausgezeichnete junge Musiker spielte das Flötenkonzert von Carl Philipp Emanuel Bach. Mit einem wunderschönen Ansatz und einem makellosen Legato-Spiel breitete er den ersten Satz aus, und mit langem Atem blies er das Andante. Im Finale zeigte er dann – ebenso wie in der Badinerie von Johann Sebastian Bach als Zugabe – seine brillante Technik. Mit seiner Eleganz im Spiel und der Wärme im Ton erinnert Fabian Egger ein wenig an den Schweizer Flötisten Aurèle Nicolet. Dieser Stipendiat der Mozart Gesellschaft wäre auch ein guter „Junger Wilder“ des Konzerthauses.
Gute-Laune-Musik blitzsauber präsentiert
Mit dem Amadeus Kammerorchester des polnischen Rundfunks waren alte Bekannte der Mozart Gesellschaft zu Gast.
Unter der Leitung der sehr inspirierenden Dirigentin Anna Duczmal-Mróz spielten die 24 Streicher sehr spritzig und blitzsauber eine Gute-Laune-Musik von Mozart: das Divertimento KV 136. Mendelssohns Streichoktett klang in der Orchesterfassung weniger elegant als die Kammermusik-Version; da fehlte in den schnellen Sätzen die Transparenz. Sehr schön und weich klang der langsame Satz.
Zwei Werke polnischer Komponisten, die Maschinen-Musik „Orawa“ von Wojciech Kilar und die Bearbeitung eines Chopin-Prélude, gab es als Zugaben.
*J. Gaß