Presse

RUHR NACHRICHTEN

Ein Jungstar am Pult eröffnete die Mozart-Jubiläumssaison

Ein großer Chor, die Dortmunder Philharmoniker, ein junger, aufstrebender Dirigent und ein reines Mozart-Programm. Das klingt nach Jubiläum.

Das feierte die Mozart Gesellschaft Dortmund am Sonntag auch im Konzerthaus: ihr 70-jähriges Bestehen. Und das heißt 70 Jahre wertvolle Unterstützung von jungen Musikern. Oft hatten die Verantwortlichen ein gutes Gespür für die Stars von morgen – auch 2018, als sie Aurel Dawidiuk zum Stipendiaten machten. In der ersten „Young Artist Matinee“ dirigierte der 25-Jährige nicht nur präzise, sondern auch mit Temperament und Energie – und Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ sogar auswendig.

Mit den Dortmunder Philharmonikern hatte er dafür – in kleiner, wendiger Besetzung von nur 33 Musikern einen aufmerksamen und mit Mozarts Musik erfahrenen Klangkörper. So ist die „Figaro“-Ouvertüre, die zu Beginn erklang, den Musikern von der Opernpremiere eine Woche zuvor noch sehr vertraut.

Die Krönungsmesse krönte die Matinee – auch, weil der Jugendkonzertchor der Chorakademie mit 42 Sängerinnen und Sängern frisch klang und besonders im Credo akzentuiert und kraftvoll sang. Und auch dafür war Aurel Dawidiuks enthusiastisches, sehr inspirierendes Dirigat ein Glücksfall. Die jungen Solisten-Stimmen (Sophie Magdalena Reuter, Milena Haunhorst, Leon Noel Wepner und Jakub Borgiel) bildeten ein homogenes Solistenquartett.

Jakub Borgiel ist einer der aktuellen Stipendiaten der Mozart Gesellschaft Dortmund. Er stellte sich mit Mozart-Arien vor, war ein sehr lyrischer und zu sanfter Don Giovanni, ein ernster Figaro, aber als Papageno deutlich präsenter.

*J. Gaß