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Junge Orchestermusiker begeisterten in der Mozart-Matinee

Die Mozart-Gesellschaft hat in ihren Matineen immer junge Künstler zu Gast. Das Orchester, das am Sonntag spielte, senkte den Altersschnitt der Saison noch einmal gewaltig.

Direkt von der Musikhochschule starten die jungen Absolventen seit 2016 in der „Neuen Philharmonie Berlin“ durch. Und mit Andreas Schulz am Pult haben die temperamentvollen, mit sehr viel Musizierlust spielenden Instrumentalisten einen Dirigenten, der die Impulsivität des Orchesters fördert, aber Klänge auch gut kontrolliert.

Der Solist Ramón Ortega Quero gehörte mit seinen 35 Jahren zu den erfahrensten Musikern dieser Matinee. Das lag daran, dass er schon 2011 Stipendiat der Mozart Gesellschaft war und seit vielen Jahren Solooboist des Orchesters des Bayrischen Rundfunks ist. Es war eingesprungen für den aktuellen Stipendiaten, den erkrankten Oboisten Ivan Denisenko. Mozarts Oboenkonzert sang der Spanier auf dem Doppelrohrblatt ganz wunderbar aus. Mit einem so schönen Ton, makellosen Ansatz und einem schier unendlichen Atem gespielt, hört man den zweiten Satz selten. Eine Bourrée aus einer Bach-Partita gab’s als Zugabe.

Klassik-Hits

Das Orchester war für den Solisten ein einfühlsamer Begleiter; in Mozarts „Haffner“-Sinfonie zeigten die 33 jungen Musiker dann, wie viel Kraft in Mozart steckt. Schuberts fünfte Sinfonie nach der Pause komplettierte den Vormittag der Klassik-Hits. Da setzte Schulz im ersten Satz auf Sorgfalt statt Überschwang, und schön samtig und gefühlvoll klang der langsame Satz. Durch das Finale ließ das Orchester dann Rasanz toben. Toll, dieses Ensemble sollte man sich merken.
*JG