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Die Saison der Mozart Gesellschaft hatte ein fulminantes Finale

Den Namen Ewa Strusinska sollte man sich merken. Die 46 Jahre alte Dirigentin dirigierte am Sonntagvormittag, die Matinee der Mozart Gesellschaft im Konzerthaus. Es war ein fulminantes Saisonfinale.
Die Polin ist eine temperamentvolle, energische, aber auch elegante Leiterin der Beethoven Academy Krakau. Schon in Mozarts Ouvertüre zur „Entführung aus dem Serail“ brachte sie die 38 Musiker zu einem sehr präzisen und mitreißenden Spiel.
In der Sinfonie „Die Schlacht von Mozhaysk“ des polnischen Komponisten Karol Kurpinski setzte sich das fort. Effektvoll klang das Werk des Beethoven-Zeitgenossen, der eine Schlacht von Napoleon musikalisch illustriert hat. An Haydns Militärmusiken erinnerte das, und Ewa Strunsinska ließ zwei kleine Trommeln an den oberen Saaltüren spielen – sehr effektvoll. Da hatte Mozarts 39. Sinfonie am Schluss etwas weniger Elan, obwohl Ewa Strusinska da auch mit viel Energie und immer einem inspirierenden Lächeln dirigierte.
Diese Werke rahmten Solokonzerte für Posaune und Orchester ein, die in dieser Matinee im Mittelpunkt standen und die die junge Stipendiatin Polina Tarasenko aus der Ukraine gefühlvoll blies. Langsame Sätze liegen der 20-Jährigen besonders gut; im Concerto von Georg Christoph Wagenseil zeigte sie mit einem sanglichen Ton, mit was für einem langen Atem sie Posaune blasen kann. Und auch im Konzert von Leopold Mozart (aus dem Geburtsjahr von seinem Sohn Wolfgang Amadeus) das für Bratsche komponiert ist, hörte man, wie musikalisch diese Stipendiatin ist.*JG