Presse Ruhr Nachrichten

Reisen durch die Karpaten und Finnland

Das Nationale Sinfonieorchester der Ukraine eröffnete die Saison der Dortmunder Mozart Gesellschaft. Die Solistin war ein außerordentlich großes Talent.

Dortmund. Der Krieg von Russland gegen die Ukraine war erst fünf Wochen alt, als die Dortmuner Mozart Gesellschaft schon die Zusage bekam, dass das Nationale Sinfonieorchester der Ukraine die Saison der Gesellschaft im Konzerthaus Dortmund eröffnen würde. Das Publikum im fast vollbesetzen Saal hat die Musiker aus Kiew am Sonntagvormittag herzlich empfangen und gefeiert. Das Orchester gibt auf seiner Tournee durch fünf Länder 21 Konzerte.

20 Jahre junge Geigerin

Es war ein sehr langes Programm, das mit einem effektvollen Werk eines ukrainischen Komponisten endete, zwei Wiener Klassiker und eine erstaunliche, blutjunge Solistin präsentierte, von der man mit Sicherheit in Zukunft noch hören wird. Die in Stuttgart geborene Geigerin Mira Foron ist 20 Jahre jung, aktuelle Stipendiatin der Mozart Gesellschaft und studiert bei Stargeigerin Julia Fischer in München. Sie spielte das Violinkonzert von Sibelius – zu Beginn mit einem Ton, der so zart wie kostbares Porzellan schimmerte. Das erinnerte sehr an das Spiel von Vilde Frang, die 2009 Stipendiatin war. Dem zweiten und dritten Satz des finnischen Klanggemäldes gab Mira Foron mehr Kraft, spielte mit dichtem Ton – nicht ganz makellos in den punktierten Rhythmen des Finales, aber für eine 20-Jährige überaus eindrucksvoll. Auch die Zugabe (Caprice über Schuberts „Erlkönig“ von Heinrich Wilhelm Ernst) zeigte, wie technisch brillant die Geigerin spielt.

Das gilt auch für das Orchester, dessen dunkler Klang sehr schön ist. Die Präzision im Spiel in Mozarts „Figaro“-Ouvertüre war bestechend; der Ukrainer Volodymyr Sirenko ist ein sehr genauer Dirigent, der auf Präzision achtet. In Beethovens achter Sinfonie nahm er sich jedoch sehr viel Zeit – da klang die Rhapsody des Ukrainers Levko Kolodub im Anschluss mitreißender.

Mit Herzen gespielt

Fast filmisch wirkte diese Klangreise durch die Karpaten des 2019 verstorbenen Komponisten. Landschafts-Illustrationen und Folklore präsentierten die 70 Musiker kontrastreich in dem farbig und effektvoll instrumentierten Werk. Und da hörte man, dass bei dieser Musik ganz besonders die Herzen der ukrainischen Musiker mitgespielt haben.

*Julia Gaß

Eröffnungsmatinee am 23. Oktober

Wir sind in Vorfreude auf unsere Eröffnungsmatinee am kommenden Sonntag, 23. Oktober 2022, um 11.00 Uhr im Konzerthaus Dortmund. Unsere Stipendiatin Mira Foron hat die Ehre, Sibelius Violinkonzert mit dem Nationalen Sinfonieorchester der Ukraine unter Leitung seines Chefdirigenten Volodymyr Sirenko zu spielen. In der zweiten Konzerthälfte steht die 8. Sinfonie von Beethoven und die Ukrainische Karpaten Rhapsody des 1919 verstorbenen ukrainischen Komponisten Levko Kolodub auf dem Programm.

Unsere Vorstandsvorsitzende, Karen Ann Bode, führt vor der Eröffnungsmatinee um 10.15 Uhr in der Wilo-Foundation Lounge in die Saison 2022/23 ein. Wer Lust hat dabei zu sein, wird gebeten, sich per E-Mail info@mozart-gesellschaft-dortmund.de oder telefonisch in der Geschäftsstelle unter 0231 42 743 35 anzumelden.

Mira Foron erhält im Anschluss an die Matinee den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Wilo Foundation!

Ehemaliger Stipendiat gewinnt Opus Klassik

Unser ehemaliger Stipendiat im Fach Violoncello, Kian Soltani, hat den Opus Klassik in der Kategorie „Innovatives Hörerlebnis“ für seine neue CD „Cello Unlimited“ gewonnen. Das Album lädt den Hörer zu einer Reise durch die Filmmusik ein. Kian Soltani wählte seine Lieblingsfilmmusiken z. B. aus „Fluch der Karibik“, „Der Herr der Ringe“ oder „Der Da Vinci Code“ aus und arrangierte sie für Celloensemble und Cello solo. Damit erfüllte er sich einen lang gehegten Traum. „Cello Unlimited“ entstand in Mehrspur-Aufnahmesessions in den Emil Berliner Studios und wurde im Oktober 2021 bei Deutsche Grammophon veröffentlicht. Herzlichen Glückwunsch!

Violinistin Mira Foron in Dortmund

Mira Foron, unsere aktuelle Stipendiatin im Fach Violine, sorgte am 18. August im Konzerthaus Dortmund im Rahmen der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Herrn Dr. Jochen Opländer von der Wilo Foundation für einen besonderen Glanzpunkt, als sie Tzigane von Maurice Ravel und Introduction et Rondo Capriccioso von Saint Saens mit den Dortmunder Philharmoniker unter Leitung von Motonori Kobayashi konzertierte. Einen kleinen Eindruck von ihrem wunderbaren Auftritt gibt dieser Videoausschnitt.

Friedenskonzert für die Ukraine

MUSIK VERBINDET – MUSIK MACHT STARK

Wir sind in Vorfreude auf das Friedenskonzert am kommenden Freitag 3. Juni um 20.00 Uhr im Konzerthaus Dortmund.

Les Essences

Önder Baloglu, Leitung und Konzertmeister

Anastasia Kobekina, Violoncello, Stipendiatin 2015
Polina Tarasenko, Posaune, Stipendiatin seit 2021

Boris Bloch, Klavier solo

Jugendkonzertchor der Chorakademie
am Konzerthaus Dortmund
Felix Heitmann,
Einstudierung und Leitung

 

Dank großzügiger Spenden wird es ein deutsch-ukrainisches Fest mit vielen Ukrainern, deren Gastfamilien und ehrenamtlichen Helfern.

Die Erlöse des Benefizkonzertes gehen an die Hilfsorganisation CARE Deutschland e.V. sowie an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dortmund, die geflüchteten kranken Kindern und ihren Familien aus der Ukraine hilft.

Unterstützen auch Sie diese Projekte mit Ihrer Spende!

Spendenkonto

Mozart Gesellschaft Dortmund
IBAN DE88 4405 0199 0921 0136 39 | BIC DORTDE33
Betreff: Friedenskonzert

Weitere Informationen zu unserem Friedenskonzert und Restkarten hier erhältlich oder in unserer Geschäftsstelle täglich von 9.00 bis 14.00 Uhr unter Telefon 0231 427 43 35.

 

 

Mozart Matinee auf WDR 3

Am Donnerstag, dem 2. Juni, wird auf WDR 3 um 20.00 Uhr unsere Januar- Matinee mit dem Bundesjugendorchester und unseren beiden Stipendiaten Sebastian Manz und Nemorino Scheliga ausgestrahlt. Wir haben diese besondere Matinee mit dem Doppelkonzert für zwei Klarinetten von Franz Krommer in bester Erinnerung und sind dankbar, dass WDR 3 dieses Konzert aufgenommen hat. Die Moderatorin Claudia Belemann wird bereits ab 19.50 Uhr auf das Konzert vorbereiten und auch ein wenig über die Mozart Gesellschaft Dortmund erzählen. Vielleicht haben Sie Lust und Zeit WDR 3 einzuschalten!

Presse Ruhr Nachrichten

Mozart Gesellschaft zündet zum Saison-Finale ein Feuerwerk von Klassik-Hits

Die Mozart Gesellschaft hat am Sonntagvormittag im Konzerthaus ihre Saison mit drei Klassik-Hits beendet – fast, denn ein Friedens-Sonderkonzert folgt noch am 3. Juni.
Schuberts „Unvollendete“ und Beethovens Fünfte umrahmten Mozarts Krönungskonzert, und der Vormittag hatte Entwicklungspotenzial.
Etwas sonntagsmüde spielten die Duisburger Philharmoniker die Schubert-Sinfonie. Die klang unter Leitung von Roger Epple schlank und war in gemächlichen Tempi vorsichtig ertastet, aber es fehlte ganz einfach der Schwung.
Frischer spielte die 21-jährige Stipendiatin das vorletzte Klavierkonzert von Mozart. Aber die Österreicherin Marie Hauzel hat einen nicht ganz so kraftvollen Anschlag, spielt sehr sanglich und im effektvollen Finale auch mit viel Brillanz, aber vermittelt nicht den großen musikalischen Überschwang. Mozart im ersten Satz von einer so jungen Musikerin so sorgfältig ausmusiziert zu hören war dennoch schön. Aber Marie Hauzel kann auch anders. Ihre Interpretation des Ausschnitts aus Alberto Ginasteras dritter Klaviersonate strotzte vor Kraft. Rhythmusspannung und Expressivität. Das war toll!
Irgendjemand muss den Duisburger Philharmonikern dann in der Pause einen Espresso serviert haben. Wach und mit viel mehr Elan spielten die 55 Musiker Beethovens berühmte Fünfte; und das prägnante Vierton-Motiv zu Beginn war gestochen scharf in den Saal gehämmert.
Viel enthusiastischer und mitreißender sah das Publikum da auch den Dirigenten.
Die Programmbroschüre für die Saison 2022/23 ist soeben erschienen, der Vorverkauf hat gerade begonnen. *JG