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Ruhr Nachrichten

Die Mozart Gesellschaft überraschte im Konzert eine 98-jährige Besucherin

Das war mal eine ganz andere Mozart Matinee – ohne Orchester, aber mit Orgel, einem Gesangssolisten und Chor. Ein schönes Programm zum Totensonntag.
Den besinnlichen Ton des Totengendenktages traf Organist Aurel Dawidiuk im dritten Orgelchoral von César Franck genau. Und der Stipendiat des Jahres 2018 zeigte an der großen Klais-Orgel im Konzerthaus auch viel Klangfantasie bei der Wahl der Register.
Zwei Stipendiaten hat die Mozart Gesellschaft in diesem letzten Konzert des Jahres zusammengebracht: Dawidiuk begleitete auch Tenor Kieran Carrel in einer Reihe von Mozart-Liedern und -Arien, deren Begleitung er selbst für die Orgel umgeschrieben hat. Sehr hübsch gelungen war das in der Tamino-Arie aus Mozarts „Zauberflöte“. Introvertiert, ruhig und mit lyrischem Tenor sang der 25-jährige Deutsch-Brite, der bereits ein Engagement an der Deutschen Oper Berlin hat, die Lieder. Und auch die Ottavio-Arie aus dem „Don Giovanni“ klang bei ihm wie ein Gebet. Ein „Gebet“ von Hugo Wolf lieferte er als Zugabe nach – eine Überraschung der Mozart Gesellschaft für eine 98-jährige Besucherin, die seit 50 Jahren Mitglied ist.
Den ruhigen Charakter dieses stillen Feiertags führte der Jugendkonzertchor der Chorakademie mit vier a-cappella-Sätzen und Mozarts „Missa brevis“ fort. 41 junge, frische Stimmen hat Chorleiter Felix Heitmann zu einer homogenen Gemeinschaft geformt, die überaus textverständlich und ausdrucksstark sang. Auch hier ersetzte Aurel Dawidiuk an der Orgel sehr gut das Orchester.
*JG